Aktuelle Modelle der Firmvorbereitung 2025

In verschiedenen Pfarreien und Gemeinden werden unterschiedliche Modelle der Firmvorbereitung verwendet. Welches Modell passt zu konkreter Gemeinde, zu konkreten Jugendlichen und zu den Gegebenheiten vor Ort? Welche Vorteile und Herausforderungen bringt jedes Modell mit sich? Die folgende Auswahl hilft, die unterschiedlichen Wege zu vergleichen und das passende Modell für Ihre Situation zu finden.

Regelmäßige Gruppenstunden

Regelmäßige Gruppenstunden sind der klassische Weg der Firmvorbereitung. Meist treffen sich die Jugendlichen über mehrere Monate hinweg wöchentlich oder zweiwöchentlich in einer festen Gruppe. Dabei werden Themen des Glaubens in Gesprächen, Impulsen und kreativen Methoden behandelt.

Vorteile: Über die Zeit entsteht Vertrauen – nicht nur zwischen den Jugendlichen, sondern auch zu den Katecheten und zum Thema. Zwischen den Treffen geschieht viel: Gedanken reifen, Fragen entstehen, die persönliche Auseinandersetzung mit dem Glauben wächst von Woche zu Woche.

Nachteile: Dieses Modell verlangt Verbindlichkeit, Geduld und langfristiges Engagement – sowohl von den Jugendlichen als auch von den Verantwortlichen. In manchen Gemeinden ist es schwer, über mehrere Monate hinweg stabile Gruppen zu halten.

Aktionstage oder Wochenenden

Aktionstage oder Wochenenden bieten kompakte Einheiten der Firmvorbereitung. Dabei verbringen die Jugendlichen einen Tag oder ein ganzes Wochenende miteinander, um sich intensiv mit einem Thema oder einem Aspekt des Glaubens auseinanderzusetzen.

Vorteile: Diese Zeit ist intensiv und wirkt oft stark durch Gemeinschaftserlebnisse, Atmosphäre und Konzentration auf ein zentrales Thema. Ideal zum Einstieg oder zur Vertiefung einzelner Glaubensfragen.

Nachteile: Ohne regelmäßigen Kontakt dazwischen fehlt oft die nachhaltige Entwicklung. Was an einem Tag berührt, kann schnell wieder verpuffen, wenn es keine Anbindung an weitere Treffen gibt.

Reisen und Pilgerfahrten

Reisen, Pilgerwege oder Besuche an geistlichen Orten führen Jugendliche aus dem Alltag heraus. Sie erleben Gemeinschaft und entdecken neue Seiten des Glaubens durch Orte, Menschen und Erfahrungen.

Vorteile: Jugendliche nehmen solche Erfahrungen oft lange mit. Gespräche und Impulse unterwegs haben eine andere Tiefe, weil man gemeinsam unterwegs ist – buchstäblich und im übertragenen Sinn.

Nachteile: Reisen sind organisatorisch aufwändig und nicht für jede Gruppe möglich. Außerdem braucht es gute Begleitung, damit der spirituelle Teil nicht in den Hintergrund rückt. Die grüßte Nachteil: die schönen Erinnerungen bleiben, das Wissen und die Grundlagen für das Wachstums des Glaubens werden nicht gebildet, einfach, weil diese zeit brauchen.

Projekte oder soziale Aktionen

In diesem Modell setzen sich Jugendliche durch konkrete Aktionen mit Glaubens- und Lebensthemen auseinander. Sie engagieren sich zum Beispiel in der Gemeinde, bei sozialen Projekten oder kreativen Vorhaben.

Vorteile: Jugendliche erleben, dass ihr Glaube etwas mit dem Leben zu tun hat. Verantwortung zu übernehmen stärkt das Selbstbewusstsein und eröffnet Fragen nach dem Sinn.

Nachteile: Wenn die spirituelle Reflexion fehlt, bleibt die Aktion alleinstehend. Es braucht Räume, um das Erlebte zu deuten und mit dem Glauben zu verbinden. Für den Glauben braucht man nicht nur soziale Erfahrungen, sondern Auseinandersetzung mit der Schrift, Gebete und Gemeinschaft.

Einzelbegleitung oder Mentoring

In manchen Gemeinden wird zusätzlich zur Gruppenvorbereitung eine Einzelbegleitung angeboten. Jugendliche bekommen eine Person zur Seite gestellt, mit der sie persönliche Gespräche führen und ihren Glaubensweg reflektieren können.

Vorteile: Diese Gespräche ermöglichen Tiefe und Vertrauen. Jugendliche fühlen sich ernst genommen und können Fragen stellen, die sie in der Gruppe nicht äußern würden.

Nachteile: Es braucht Zeit, gut geschulte Begleiterinnen und Begleiter und eine gute Organisation. Nicht alle Jugendlichen sprechen gerne über Persönliches im Einzelkontakt. Die Gruppenarbeit hilf vielen Jugendlichen mehr sich zu entfalten.

Unsere Erfahrung

Wir haben viele dieser Modelle ausprobiert – und aus Erfahrung sagen wir: Oft ist es am besten, verschiedene Modelle zu kombinieren. Etwa regelmäßige Gruppenstunden, ergänzt durch ein Wochenende, eine besondere Aktion oder einen Besuch an einem geistlichen Ort.

Nach mehreren Jahren intensiver Arbeit mit Jugendlichen und Katecheten sind wir überzeugt: Die regelmäßigen Gruppenstunden erreichen die Jugendlichen am nachhaltigsten. Warum?

Weil der Glaube Zeit braucht.
Weil Vertrauen nicht an einem Tag entsteht.
Weil zwischen den Treffen etwas geschieht – im Herzen, im Denken, in Gesprächen mit anderen.
Weil jede Woche eine neue Tür öffnet.
Weil Glaubenswege wachsen – und das braucht Raum und Wiederholung.

Unser Firmkurs

Unsere Erfahrungen in der Firmvorbereitung, Gespräche mit zahlreichen Katechetinnen und Katecheten, Erkenntnisse aus sozialwissenschaftlichen Studien und der Austausch mit Jugendlichen selbst – all das hat uns motivierte, ein eigenes Firmkurs zu entwickeln.

So entstand das Glaubensbuch für die Firmvorbereitung „Mein Lebensentwurf“.
Er wurde von uns selbst erarbeitet, erprobt und mit vielen Rückmeldungen überarbeitet.
Mehr zu diesem neuen Weg der Firmvorbereitung erfahren Sie auf den weiteren Seiten dieser Homepage.