Firmvorbereitung in der Familie

In vielen Gemeinden kann die Firmvorbereitung heute nicht mehr im gewohnten Umfang stattfinden – sei es wegen Personalmangel, fehlender Seelsorger oder struktureller Veränderungen. Mancherorts gibt es nur einzelne Aktionstage oder einen gemeinsamen Ausflug. In manchen Gegenden besucht ein Priester die Gemeinde nur alle paar Wochen zur Feier der Heiligen Messe – die inhaltliche Vorbereitung auf die Firmung liegt dort vollständig bei den Familien. Aber unabhängig davon, wie intensiv die Vorbereitung in der Pfarrei ist: Die Familie spielt in der Glaubensweitergabe eine zentrale Rolle. Sie ist der erste und wichtigste Ort, an dem der Glaube erlebt und weitergegeben wird.

Die Firmung ist mehr als ein Fest oder ein kirchlicher Termin – sie ist ein Sakrament, das eine
bewusste Entscheidung für den Glauben voraussetzt. Wer sich firmen lässt, sagt „Ja“ zu einem
Weg mit Gott.
Hier können Sie nachlesen, warum die Vorbereitung auf Sakramente so wichtig ist.

Wenn die Familie die Vorbereitung übernimmt, entsteht ein besonders persönlicher Raum für Gespräche über den Glauben. Eltern, Großeltern oder Paten können eigene Erfahrungen teilen, Fragen gemeinsam mit den Jugendlichen durchdenken und neue Seiten des Glaubens gemeinsam entdecken. Das stärkt nicht nur den Firmkandidaten, sondern auch den Zusammenhalt in der Familie.

Es muss kein „Religionsunterricht zuhause“ sein. Vielmehr geht es darum, bewusst Zeit zu schaffen für den Glauben. Das kann durch Gespräche am Esstisch, das gemeinsame Beten, den Besuch eines Gottesdienstes oder auch durch konkrete Aktionen geschehen. Wichtig ist: Man geht den Weg gemeinsam.

Die Firmvorbereitung braucht kein Studium der Theologie. Viel wichtiger ist die Bereitschaft, sich gemeinsam mit dem Jugendlichen auf die Suche nach Antworten zu machen. Offenheit für Gespräche, ehrliches Fragen und das Teilen eigener Erfahrungen sind oft wirkungsvoller als fertiges Wissen. Auch mit dem Buch „Mein Lebensentwurf“ kann man ohne besonderes theologisches Wissen arbeiten. Es ist selbsterklärend und motiviert die Beteiligten nach Antworten zu suchen, nachdenken und auch in den Büchern oder im Internet nachzuschauen.

Gebet ist kein Zusatz zur Firmvorbereitung – es ist ihr Herzstück. Im Gebet wird der Glaube persönlich, ehrlich und lebendig. Es verbindet die Familie untereinander und mit Gott. Ob Tischgebet, ein stiller Moment, ein gemeinsames Vaterunser oder ein freies Gebet – jede Form zählt. Das regelmäßige Gebet im Alltag kann helfen, den Glauben tiefer zu verankern und bewusst auf das Sakrament der Firmung hinzuleben.

Neben Gesprächen über Glauben, Kirche und das Sakrament, neben dem gemeinsamen Beten gehören auch gemeinsame Erlebnisse dazu, zum Deispiel:

Anschauen eines christlichen Films

Besuch eines Pilgerorts oder eines Klosters

Lesen biblischer Texte oder moderner Glaubensimpulse

Spaziergang über einen Friedhof mit Gespräch über Leben und Tod

Teilnahme an einem Jugendgottesdienst

Am besten beteiligt sich die ganze Familie. Das fördert das gemeinsame Glaubensleben und gibt dem Jugendlichen Halt. Besonders wichtig sind auch die Paten: Sie haben nicht nur eine Rolle am Tag der Firmung, sondern begleiten den Firmling idealerweise dauerhaft im Glauben. Das Buch „Mein Lebensentwurf“ kann dafür eine gute Grundlage sein.

Das Buch wurde von Anfang an so konzipiert, dass es nicht nur in der Gemeinde, sondern auch innerhalb der Familie genutzt werden kann. Selbst dort, wo es kein aktives Gemeindeleben mehr gibt, bietet es eine begleitende Grundlage. Man benötigt kein theologisches Vorwissen, die Impulse der Geistlichen, Fragen und Aufgaben helfen, sich gemeinsam mit dem Glauben auseinanderzusetzen. Diese Internetseite bietet zusätzliche Materialien und Unterstützung, um Themen zu vertiefen oder den Austausch mit Katecheten zu ermöglichen.