Hat jeder Christ die Verpflichtung als Influencer für Christus zu arbeiten? Wieso eigentlich Verpflichtung?
Als Christ „arbeite“ ich als Influencer für Christus. Nicht unbedingt für Millionen Follower, aber auf jeden Fall für die Menschen, mit denen ich zusammenlebe. Und Verpflichtung kann ich es auch nicht nennen, denn kein Influencer arbeitet aus Verpflichtung. Es ist eine Leidenschaft. Ich teile gerne mit Menschen, was mich interessiert und wofür ich Herzblut habe. Die bekanntesten Influencer hatten eine Idee, die sie unbedingt in die Welt bringen wollten. Z.B. Steve Jobs zusammen mit Ron Wayne und Steve Wozniak; die drei hatten eine Idee, Computer für jeden zugänglich zu machen. Es bleibt aber nicht bei dieser Idee, sondern der erste Prototyp entsteht und die Geschichte von Apple beginnt. Das Erleben des ersten PCs muss so heftige Glücksgefühle bei ihnen ausgelöst haben. Unvorstellbar!
So ist es mit mir als Christ. Am Anfang habe ich viel von der Liebe und Freude an Gott gehört. Und was ich gehört habe, habe ich auch erlebt. Das Erlebnis von echter Liebe gibt das Feuer, um davon zu erzählen. Viele Menschen vor mir haben dasselbe durchgemacht und genau wie bei anderen Influencern auch, ist das am Anfang nicht einfach. Ein bisschen verrückt muss man dafür schon sein, allerdings im guten Sinne. Wenn die ersten Christen der Normalität gefolgt wären, dann wäre es eine nette Sache geblieben, die mit ihnen begraben worden wäre. Nein, das provokativ Unnormale macht einen zum Influencer.
Julian Röttgen
Jugendreferent im Erzbistum Köln
