Paten

Haben Sie das Patenamt bei einer Taufe oder Firmung übernommen?
Hier finden Sie hilfreiche Informationen, Impulse und konkrete Ideen, um Ihre Aufgabe als Patin oder Pate besser zu verstehen und zu leben.

Patin oder Pate zu sein bedeutet mehr, als einfach da zu sein. Es ist ein echtes Versprechen: dem Patenkind zur Seite zu stehen, vor allem im Glauben. Es geht darum, das Kind oder den Jugendlichen in die Gemeinschaft der Kirche hineinzubegleiten, ihnen zu helfen, Gott kennenzulernen – und mit der Zeit eine persönliche Beziehung zu ihm aufzubauen. Das geschieht nicht auf einen Schlag, sondern durch viele kleine Begegnungen, durch Zuhören, durch gemeinsame Erlebnisse und durch Gebet.

Junge Menschen im Glauben zu unterstützen heißt zuerst: mit ihnen ehrlich über Gott zu sprechen – ohne Druck, aber mit Überzeugung. Es hilft, von eigenen Erfahrungen zu erzählen: Wie man selbst betet, was einem der Glaube in schweren Zeiten bedeutet hat oder warum man sich für das Christsein entschieden hat. Auch wenn Jugendliche oft zurückhaltend reagieren, schätzen sie es, wenn Erwachsene über ihren Glauben sprechen, ohne sich zu verstellen. Man kann ihnen zum Beispiel vorschlagen, gemeinsam in die Kirche zu gehen, ein Gebet auszuprobieren, über einen Bibelvers zu sprechen oder an einem Abschnitt aus dem Buch „Mein Lebensentwurf“ zu arbeiten. Entscheidend ist, dass der Glaube nicht wie ein Schulstoff vermittelt wird, sondern als etwas Lebendiges – etwas, das trägt, das Mut macht und zum Nachdenken anregt. Oft genügt eine einfache Frage wie: „Was glaubst du eigentlich – und was nicht?“ Damit öffnet sich ein ehrliches Gespräch.

Gerade in der Jugendzeit gehen viele junge Menschen auf Distanz  zu ihren Eltern. Das ist nicht ungewöhnlich, sondern gehört zur Entwicklung. Doch genau in dieser Phase brauchen sie Erwachsenen, die ihre Fragen ernst nehmen. Das Buch „Mein Lebensentwurf“ kann dabei ein guter Türöffner sein. Es bietet Themen, über die man gut ins Gespräch kommen kann – ehrlich, persönlich, auf Augenhöhe. Vielleicht entsteht daraus eine Reihe von Abenden, bei einem Getränk oder Spaziergang, bei denen man Schritt für Schritt gemeinsam entdeckt, wie der Glaube Orientierung geben kann. Und selbst wenn die Beziehung zum Patenkind gerade nicht eng ist: Allein das Buch zu schenken, ist ein Versuch die Verbundenheit aufzubauen. Manchmal beginnt ein Gespräch erst viel später – aber der Impuls ist gesetzt.

Das Wissen kann Immer hilfreich sein. Entscheidend ist aber nicht, wie viel man weiß, sondern ob man bereit ist, gemeinsam mit dem Patenkind auf Entdeckungsreise zu gehen. Das Buch ist so gestaltet, dass es hilft, über Glaubensfragen zu sprechen, auch wenn man selbst keine Expertin oder kein Experte ist. Und wer neugierig bleibt und sich selbst Fragen stellt, vermittelt genau das, was Glauben heute braucht: Offenheit, Ehrlichkeit und die Bereitschaft, zu wachsen.

Dafür haben wir diese Seite aufgebaut – als Portal, in dem man Impulse, Hilfen und Austausch findet. Denn wer Patin oder Pate ist, übernimmt auch die katechetische Aufgabe und wird zum Katecheten: Es geht darum, den Glauben weiterzugeben, nicht als fertige Antwort, sondern als Einladung zur Suche. Deshalb lohnt es sich, sich hier beim Katechetenforum anzumelden – dort gibt es weitere Materialien, Ansprechpersonen und Möglichkeiten zum Austausch.

Die wichtigste Aufgabe und das schöne Geschenk im Patendienst ist zu beten – mit dem Patenkind, wenn es passt, aber vor allem auch für das Patenkind. Wer regelmäßig für einen jungen Menschen betet, erfährt was Gebete bewirken können. Im Bereich „Gebete“ finden sich auch die Gebete für Patinnen und Paten – als Hilfe, das geistliche Band lebendig zu halten. Denn im Gebet wächst eine Verbindung, die oft stärker ist als viele Gespräche.

Gott, unser Vater!
Du kennst mein Patenkind besser als ich,
du weißt, was es bewegt, was es sucht und was es braucht.
Ich bitte dich:
Schenke meinem Patenkind ein offenes Herz für dich.
Lass es spüren, dass du da bist –
in der Kirche, und auch mitten im Leben.
Hilf mir, da zu sein, wenn Fragen kommen,
wenn Zweifel da sind,
wenn das Leben kompliziert wird.

Gib mir Geduld und Mut,
Ehrlichkeit und Wärme.
Lass mich nicht Lehrer sein, sondern Zeuge –
nicht Besserwisser, sondern Mitgehender.
Zeige uns beiden,
wie wir gemeinsam im Glauben wachsen können.
Lass uns erfahren, dass der Glaube eine Beziehung zu dir ist
und ein Licht, das uns auf unserem Lebensweg begleitet. Amen.

📖 Sind Sie Katechetin oder Katechet? Im Katechetenforum können sie Methoden zu diesem Thema einsehen, am Erfahrungsaustausch teilnehmen und Lösungen zu Aufgaben erhalten. Um Zugang dazu zu haben, müssen Sie sich anmelden.