Carlo wurde am 3. Mai 1991 in London geboren. Später zog seine Familie nach Italien, in die Nähe von Mailand. Schon als Kind war Carlo besonders – nicht weil er perfekt war, sondern weil er einen besonderen Blick für Gott hatte. Er betete gerne, las Bücher über Heilige und war fasziniert von der Eucharistie. Mit sieben Jahren durfte er zur Erstkommunion (früher als üblich) weil sein Wunsch danach so groß war. Ab da ging er fast jeden Tag zur Messe. Er sagte einmal: „Die Eucharistie ist meine Autobahn in den Himmel.“

Mit 15 Jahren wurde Carlo plötzlich schwer krank. Die Diagnose: eine sehr aggressive Form von Leukämie. Von Anfang an war ihm klar, dass er daran sterben könnte. Aber er hatte keine Angst. Er klagte nie. Er war ruhig, betete viel – und tröstete sogar andere. Kurz vor seinem Tod sagte er: „Ich bin glücklich. Ich habe mein Leben nicht verschwendet.“ Carlo starb am Oktober 2006. Sein Grab ist heute in Assisi, in einer Kirche, in der viele Jugendliche ihn besuchen.

Carlo zeigte, dass man auch heute als Jugendlicher mit Gott leben kann – ohne sich zu verstellen. Er liebte Tiere, machte gerne Sport, besonders Fußball, mochte Videospiele, war hilfsbereit und hatte viele Freunde. Er war auch richtig gut am Computer. Er lernte Programmieren, gestaltete Websites und drehte kurze Filme. Sein Talent nutzte er nicht für
sich selbst, sondern für den Glauben. Mit elf Jahren baute er eine große Internetseite über eucharistische Wunder – damit andere entdecken konnten, wie real Gott ist. Viele nennen ihn deshalb den „Influencer Gottes“. Gleichzeitig hatte er ein offenes Herz für andere Menschen – besonders für Arme und Ausgegrenzte. Er lebte den Glauben nicht nur still für sich, sondern teilte ihn mit anderen – im Alltag, online, überall.

Er ist kein Heiliger aus einer fernen Zeit. Er ist einer von uns. Vielleicht war er sogar ein bisschen wie du – mit den gleichen Fragen, mit Zweifeln, mit Wünschen und Träumen.

Bevor jemand selig- oder heiliggesprochen wird, prüft die Kirche das Leben, den Glauben und das Wirken dieser Person sehr genau. Bei Carlo Acutis wurde untersucht, ob er in besonderer Weise als Christ gelebt hat – mit Liebe zu Gott, zur Kirche und zu den Mitmenschen. Viele Zeugen, darunter Familie, Freunde, Lehrer und Priester, gaben Auskunft über sein Leben. Auch seine Texte, Taten und sein persönlicher Glaube wurden sorgfältig betrachtet. Für die Seligsprechung ist außerdem ein Wunder nötig, das auf seine Fürsprache hin geschehen ist – bei Carlo war es die Heilung eines schwerkranken Jungen aus Brasilien. Nachdem dies geprüft und anerkannt wurde, sprach Papst Franziskus ihn 2020 selig. Für die Heiligsprechung braucht es ein zweites anerkanntes Wunder, das im Fall von Carlo ebenfalls untersucht und bestätigt wurde. Deshalb wird er demnächst heiliggesprochen (Datum noch unbekannt).

Carlo hat sein Leben ernst genommen – und gleichzeitig mit Freude gelebt. Er hatte Fragen, hat gesucht, gebetet, geliebt und geholfen. So soll auch dieses Buch sein: Eine Hilfe, deinen Weg mit Gott zu entdecken. Nicht mit fertigen Antworten – sondern mit echtem Interesse am Leben.